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Politik

Sonntag, 26. Oktober 2008

Nationalfeiertag

Eine kleine Anmerkung zum heutigen österreichischen Nationalfeiertag, der nicht die Unterzeichnung des Staatsvertrags, sondern den ersten Tag danach feiert, an dem sich keine fremden Truppen mehr auf österreichischem Staatsgebiet befanden. (Außerdem wurde am 26. Oktober 1955 die Neutralität beschlossen.)

Genug Klugsch-reiberei, was ich anlässlich so vieler Bildungsdiskussionen und dem jüngsten Wahlergebnis sagen wollte:

In einem - zugegebenermaßen, aber immerhin - Einführungskurs zum Thema "Wirtschaftspolitik" konnten von rund 40 Anwesenden gerade einmal 2 die Frage beantworten, wo denn obern erwähnter Staatsvertrag unterzeichnet wurde. Von diesen beiden traute sich nur eine, das auch laut auszusprechen.

Unfassbar.

Dienstag, 8. Juli 2008

Ach Österreich...

Aus gegebenem Anlass möchte ich eine Geschichte nochmals veröffentlichen, die ich bereits im Herbst 2006 geschrieben habe (nachzulesen im Menüpunkt "Politik"):

Sandkastenspiele

Da stehen die "roten Knöpfe", angeführt von einer bunt gemischten Schülergruppe, den grimmig dreinblickenden "schwarzen Kappen", alle einheitlich in dunkle Anzüge gekleidet, auf dem Schulhof gegenüber und streiten sich lautstark um ein paar Förmchen, mit denen beide Gruppen ein Sandmodell von Österreich bauen wollen. Die wenigen unbeteiligten Schüler, die vom Rand aus zuschauen, schreien am lautesten, weil sie hoffen, am Schluss selbst am Bau beteiligt zu werden. Reporter der Schülerzeitung schwanken zwischen hellem Gelächter und blankem Entsetzen angesichts der Lage ihrer Schule. Die Fronten sind verhärtet, die Stimmung düster.

...und heute muss ich ergänzen:

Erschütternd, dass ich diese Geschichte um nichts verändern muss, eineinhalb Jahre danach. Doch, eine Kleinigkeit: Die Spielmacher haben sich geringfügig verändert, die Strategie ist dieselbe geblieben. Die Beteiligten wissen immer weniger worum es geht und verlassen sich auf die Interpretationsfähigkeit und das Schreibtalent der anwesenden SchülerzeitungsmacherInnen. Eine Randgruppe schreit diesmal lauter als 2006 - sie hat es geschafft, die anderen Randgruppen zu übertönen und gießt heimlich bereits die Sandförmchen für nächstes Jahr.

Aber was ist gefährlicher? Dass die SchülerInnen das Geschrei satt haben und lieber gar nicht mehr in die Schule gehen? Oder dass die Schülerinnen dem Streit der Knöpfe und Kappen nicht länger zuschauen wollen und sich der lauten Randgruppe anschließen?

Freitag, 3. November 2006

Sandkastenspiele

Da stehen die "roten Knöpfe", angeführt von einer bunt gemischten Schülergruppe, den grimmig dreinblickenden "schwarzen Kappen", alle einheitlich in dunkle Anzüge gekleidet, auf dem Schulhof gegenüber und streiten sich lautstark um ein paar Förmchen, mit denen beide Gruppen ein Sandmodell von Österreich bauen wollen. Die wenigen unbeteiligten Schüler, die vom Rand aus zuschauen, schreien am lautesten, weil sie hoffen, am Schluss selbst am Bau beteiligt zu werden. Reporter der Schülerzeitung schwanken zwischen hellem Gelächter und blankem Entsetzen angesichts der Lage ihrer Schule. Die Fronten sind verhärtet, die Stimmung düster.

Und der Kindergartengeschichten noch nicht genug, musste ich heute im "Standard" folgendes lesen:

Ex-FPÖ-Chef Norbert Steger darf nicht mehr behaupten, dass der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider nach einer "Offen gesagt"-Sendung geweint habe. Dies besagt eine einstweilige Verfügung des Handelsgerichtes Wien. In der Begründung soll es heißen: "Es kann weder festgestellt werden, dass der Kläger geweint habe, noch eingeknickt sei." Thema der Sendung vom 10. September war "Die Krise des Dritten Lagers". Steger hatte danach in der Kleinen Zeitung behauptet: "Ich habe von Leuten, die anwesend waren, gehört, dass er nachher geweint habe und eingeknickt sei." Haider bemühte daraufhin das Gericht. (red)

Mami, Mami, der Norbert war so gemein zu mir...

In was für einem Land lebe ich eigentlich?!

Montag, 2. Oktober 2006

Tag des Kaffees

Der 1. Oktober war nicht nur Wahltag.

In Wien war zugleich Tag des Kaffees. Und so kam es, dass der kleine Braune nicht nur im Parlament zulegen konnte (FPÖ unfassbare 11,2%) sondern sich auch in den Wiener Kaffeehäusern größter Beliebtheit erfreute. Ob sich die herben Verluste der Schwarzen (minus 7% auf 34,2%), auch in einem dementsprechenden Aroma des Espresso niederschlugen, ist nicht belegt. Der mäßig motiviert beworbene Getreidekaffee fand beim Publikum nicht den erhofften Zuspruch (Grüne 10,5%), am Abend konnte dann aber überraschenderweise jeder sein gerecht verteiltes Schälchen Kaffeekirschen mit nach Hause nehmen (SPÖ mit 35,7% auf dem ersten Platz).

Neue Kaffee-Ideen braucht das Land.

Donnerstag, 28. September 2006

Hörerlebnis

Ich habe aus Gründen, die mit einem G'spritzten, lieben Freunden und einem herrlichen Sandwich zu tun haben, die ersten 20 Minuten der "Elefantenrunde"* über das Handy mitverfolgt.

Die einzelnen Stimmen waren wirklich gut zu unterscheiden. Nur Strache und Westenthaler klangen zum Verwechseln ähnlich.

*Die österreichischen Spitzenkandidaten dürfen sich im ORF nach Lust und Laune mit Dreck und allem anderen bewerfen, bevor sie in die letzten Zügen der Wahlschlacht nach Atem ringen.

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