Ach Österreich...
Aus gegebenem Anlass möchte ich eine Geschichte nochmals veröffentlichen, die ich bereits im Herbst 2006 geschrieben habe (nachzulesen im Menüpunkt "Politik"):
Sandkastenspiele
Da stehen die "roten Knöpfe", angeführt von einer bunt gemischten Schülergruppe, den grimmig dreinblickenden "schwarzen Kappen", alle einheitlich in dunkle Anzüge gekleidet, auf dem Schulhof gegenüber und streiten sich lautstark um ein paar Förmchen, mit denen beide Gruppen ein Sandmodell von Österreich bauen wollen. Die wenigen unbeteiligten Schüler, die vom Rand aus zuschauen, schreien am lautesten, weil sie hoffen, am Schluss selbst am Bau beteiligt zu werden. Reporter der Schülerzeitung schwanken zwischen hellem Gelächter und blankem Entsetzen angesichts der Lage ihrer Schule. Die Fronten sind verhärtet, die Stimmung düster.
...und heute muss ich ergänzen:
Erschütternd, dass ich diese Geschichte um nichts verändern muss, eineinhalb Jahre danach. Doch, eine Kleinigkeit: Die Spielmacher haben sich geringfügig verändert, die Strategie ist dieselbe geblieben. Die Beteiligten wissen immer weniger worum es geht und verlassen sich auf die Interpretationsfähigkeit und das Schreibtalent der anwesenden SchülerzeitungsmacherInnen. Eine Randgruppe schreit diesmal lauter als 2006 - sie hat es geschafft, die anderen Randgruppen zu übertönen und gießt heimlich bereits die Sandförmchen für nächstes Jahr.
Aber was ist gefährlicher? Dass die SchülerInnen das Geschrei satt haben und lieber gar nicht mehr in die Schule gehen? Oder dass die Schülerinnen dem Streit der Knöpfe und Kappen nicht länger zuschauen wollen und sich der lauten Randgruppe anschließen?
Sandkastenspiele
Da stehen die "roten Knöpfe", angeführt von einer bunt gemischten Schülergruppe, den grimmig dreinblickenden "schwarzen Kappen", alle einheitlich in dunkle Anzüge gekleidet, auf dem Schulhof gegenüber und streiten sich lautstark um ein paar Förmchen, mit denen beide Gruppen ein Sandmodell von Österreich bauen wollen. Die wenigen unbeteiligten Schüler, die vom Rand aus zuschauen, schreien am lautesten, weil sie hoffen, am Schluss selbst am Bau beteiligt zu werden. Reporter der Schülerzeitung schwanken zwischen hellem Gelächter und blankem Entsetzen angesichts der Lage ihrer Schule. Die Fronten sind verhärtet, die Stimmung düster.
...und heute muss ich ergänzen:
Erschütternd, dass ich diese Geschichte um nichts verändern muss, eineinhalb Jahre danach. Doch, eine Kleinigkeit: Die Spielmacher haben sich geringfügig verändert, die Strategie ist dieselbe geblieben. Die Beteiligten wissen immer weniger worum es geht und verlassen sich auf die Interpretationsfähigkeit und das Schreibtalent der anwesenden SchülerzeitungsmacherInnen. Eine Randgruppe schreit diesmal lauter als 2006 - sie hat es geschafft, die anderen Randgruppen zu übertönen und gießt heimlich bereits die Sandförmchen für nächstes Jahr.
Aber was ist gefährlicher? Dass die SchülerInnen das Geschrei satt haben und lieber gar nicht mehr in die Schule gehen? Oder dass die Schülerinnen dem Streit der Knöpfe und Kappen nicht länger zuschauen wollen und sich der lauten Randgruppe anschließen?
Milchkaffee - 8. Jul, 20:06