Freitag, 24. November 2006

Filmkritik einmal anders

Tina: Das war also der neue James Bond.
Julia: Ja... Gar nicht mal so schlecht, ich hab nicht gedacht, dass ich das sagen würde. Ich dachte immer, Bond muss dunkelhaarig sein und immer alles richtig machen. Aber der ist am Anfang ja richtig patschat!
T: Naja, jeder fängt mal an, oder? Aber diese Historizität ist auch gleichzeitig der Schwachpunkt finde ich - manchmal ist die Geschichte überhaupt nicht stimmig.
J: Man darf halt die Chronologie nicht berücksichtigen.
T: Schon, aber M ist doch älter geworden und das passt so gar nicht zu einem "Anfänger" Bond. Er bekommt seinen Doppelnull-Status und in der gleichen Szene sagt M "Ich vermisse den Kalten Krieg", später gibt es Bezüge zum 11. September und zur "Terrorgefahr". Und dann die Frauen - eine Liebesgeschichte, die ihn für alle Zeiten unfähig macht, eine andere zu lieben? Das ist wieder sehr historisch, wenn man daran denkt, was er in den anderen Filmen für Frauen verschleißt...
J: Ja. Aber es ging diesmal gar nicht um das Retten der Welt, oder? Bloß das bisschen Geld und die paar Schurken.
T: Hehe, gar keine Atombomben oder sonstige Apokalypsen...
Was hältst du denn von Daniel Craig?
J: Der ist schon toll... Der hat einfach was, mir gefällt er sehr gut!
T: Ja mir auch. Wie der frech und arrogant manchmal rüberkommt, das ist schon sehr sexy.
J: Aber Q ist diesmal gar nicht dabei gewesen...
T: Ja und Moneypenny gibt es auch noch nicht. Das haben sie sicher gemacht, um in den folgenden Filmen noch etwas dazufügen zu können.
J: Kann sein, aber ich finde das waren alles Sachen, die einfach zum Gesamterlebnis James Bond dazu gehört haben. Es ist schon schade, dass das völlig fehlt.
T: Da hast du schon recht, so ganz ohne technische Spielereien ist es einfach nicht das gleiche. Trotzdem ist es gut gelöst, manchmal einen Bezug herzustellen. Das Beste war ja, als der Barkeeper ihn gefragt hat, ob er seinen Martini geschüttelt oder gerührt haben will: "Sehr ich aus als ob ich darauf Wert legen würde?" Super!
J: Die Dialoge waren zeitweise wirklich toll, witzig, geistreich, pointiert. Gut geschrieben und bei jemand anderem als Craig nicht denkbar.
T: Dein Resumée?
J: Kein typischer James Bond, aber ausbaufähig. Das Problem ist halt, dass man immer mit den "alten" Filmen vergleichen wird.
T: Ja und daran kommt er noch nicht heran. Betonung auf "noch". Aber ich steh auf Daniel Craig, da bin ich sehr neugierig, was die nächsten Filme bringen werden.

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